Nun, ich finde in der Bibel keine Definition eines Christen. Es sieht so aus, als könne sich jeder, der mag, Christ nennen. Meiner Erfahrung nach wird davon auch mehr als reichlich Gebrauch gemacht.
Jesus hat nie von Christen gesprochen und ist, meiner Meinung nach, auch keiner. Er ist Jude, der König der Juden (z.B. Matthäus 27,11)!
Er hat uns auch nicht aufgefordert, die Menschen zu Christen zu machen! Nein, denn was sagt Er in Matthäus 28,19f? Folgendes: „Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alle Gebote zu halten, die Ich euch gegeben habe. Und Ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.“ (NLB)
Jesus fordert uns auf, Menschen zu Jüngern zu machen. Was ist ein Jünger? Dem biblischen Verständnis nach ein Schüler, ein Nachfolger. Das ist es, wozu Jesus uns auffordert: Von Ihm zu lernen und Ihm nachzufolgen, wohin Er auch geht. Ja, mehr noch: Größere Werke tun als Er (Johannes 14,12) und vollkommen sein (Matthäus 5,48)!
Nach dieser Definition bin ich zwar ein guter Christ, weil ich getauft bin und artig mein Übergabegebet gesprochen habe, aber ein lausiger Nachfolger, ganz wie Jakobus 4,17 feststellt: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut’s nicht, dem ist’s Sünde.“
Nein, so vieles, was an Gutem vom einem Jünger Jesu gefordert wird, unterlasse ich. Wie oft bin ich lieblos zu meiner Frau, es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich nicht bei ihr entschuldigen muss. Wie oft gehe ich an dem vorbei, der mich bittet und ignoriere ihn. Statt die guten Werke zu tun und vollkommen zu werden, liege ich lieber auf dem Sofa.
Und genau diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist es, die die Menschen von Jesus fernhält. Nicht ganz unlogisch gedacht, schließlich sind wir Christen „Botschafter an Christi statt“ (2. Korinther 5,20a)! Man kann von einem Botschafter doch wohl erwarten, dass er den repräsentiert, den er vertritt, man sollte mit Fug und Recht von GOTTES Bodenpersonal auf GOTT schließen können.
Das funktioniert aber nicht. Dies weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich bin in die gleiche Falle getappt. Es war während meines Konfirmandenunterrichtes, wo der Pastor einen aufsässigen Jungen ins Gesicht geschlagen hat. Nein, mit einem GOTT, dessen Diener so handeln, wollte ich nichts zu tun haben. Schließlich bin ich selbst zu Hause auf das heftigste geschlagen worden.
Aber dass GOTT durch unvollkommene Menschen wirkt, ist auf der anderen Seite auch eine Riesenchance für den, der noch nicht glaubt oder glauben kann. Denn das heißt ja: Jeder kann zu GOTT kommen, wie er ist, mit all‘ seinen Fehlern und Macken, ohne Vorbedingungen, ohne Wenn und Aber! Und dies jeden Tag auf’s Neue, trotz allen Versagens.
Sei versichert: Dieser GOTT ist vollkommen und liebt Dich in Deiner Unvollkommenheit. Er bietet Dir ein neues Leben an, reingewaschen von aller Schuld, geborgen in Jesu Arm!
Das Abenteuer wartet auf Dich, worauf wartest Du?