Das bevorzugte Angriffsziel Satans, des Feindes GOTTES, sind unsere Gedanken, in die er Lügen einstreut und mit der Zeit manifestiert. Denn alles, aber auch wirklich alles, fängt in unserem Kopf, in unseren Gedanken an. Der beliebteste Schachzug des Feindes ist unser „wenn – dann“-Denken. Z.B.: Wenn ich nur einen Partner habe, dann bin ich glücklich und zufrieden. Falsch! Wenn Du nicht ohne Partner glücklich und zufrieden bist, bist Du es auch nicht mit. Oder: Wenn ich nur einen Porsche hätte, dann wäre ich glücklich und zufrieden. Wiederum falsch! Selbst wenn Du Dir eines Tages den Porsche leisten kannst, wird er doch nur kurzfristig für Zufriedenheit und Glück sorgen. Der Rausch des Neuen vergeht, und auch hier gilt: Bist Du nicht ohne Porsche glücklich, bist Du es auf Dauer auch nicht mit. Denn weder der ersehnte Partner noch der Porsche können Dir geben, was Du im Grunde Deines Herzens suchst.
Es sind nicht die Dinge oder Umstände, die uns glücklich machen, sondern unsere Einstellung dazu, unsere Gedanken! Der KZ-Überlebende und herausragende Psychologe des 20. Jahrhunderts, Viktor Frankl, hat festgestellt: Wir können die Umstände nicht immer bestimmen, die uns ereilen, wohl aber können wir entscheiden, wie wir darauf reagieren. Und diese Entscheidungsfreiheit kann uns niemand nehmen! Denn glücklich ist der, dem der GOTT Israels hilft, der seine Hoffnung auf den HERRN, seinen GOTT, setzt (Psalm 146,5; NLB), der also sein Glück nicht von vergänglichen, sondern von ewigen Dingen abhängig macht.
Der Kampf fängt also in unserem Kopf, in unseren Gedanken an. Es ist das alte „sollte GOTT gesagt haben?“ (1. Mose 3,1), mit dem der Feind unser Vertrauen zu unserem lieben Vater untergräbt und uns damit unser Glück und unsere Freude raubt, die uns Jesus zum Geschenk gemacht hat. Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, ein verzweifelter Geist aber schwächt die Kraft eines Menschen (Sprüche 17,22; NLB)! Der Feind möchte uns schwach haben, er will rauben, morden und zerstören (Johannes 10,10a; NLB), kurz: Uns das nehmen, was Jesus uns zugedacht hat!
Paulus spricht in diesem Zusammenhang von Gedankenfestungen, er führt es in 2. Korinther 10,3-5 so aus: Natürlich sind wir auch nur Menschen, aber wir kämpfen nicht wie die Menschen dieser Welt. Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht menschlich, sondern es sind die mächtigen Waffen GOTTES, geeignet zur Zerstörung von Festungen. Mit ihnen zerstören wir Gedankengebäude und jedes Bollwerk, das sich gegen die Erkenntnis GOTTES erhebt, wir nehmen jeden solcher Gedanken gefangen und unterstellen sie Christus. (NeÜ)
Was sind denn nun die Gedankengebäude, Bollwerke und Festungen, von denen Paulus hier spricht?
Es sind die Lügen des Feindes, die sich in unsere Gedanken einnisten und mit der Zeit von einfachen Gebäuden zu Bollwerken und schließlich zu fast unüberwindbaren Gedankenfestungen entwickeln. Ein Lügengebäude ist noch relativ leicht einzureißen, zu überwinden. Haben sich aber mit der Zeit Bollwerke oder gar Festungen entwickelt, wird es zunehmend schwieriger, diese einzureißen oder sie überhaupt als Lügen des Feindes zu erkennen.
Dem müssen wir uns ganz entschieden entgegenstellen, und zwar so, wie Paulus es uns in Vers 5 rät: Wir nehmen jeden solcher Gedanken gefangen und unterstellen sie Christus. Entgegen einem populären Volkslied sind unsere Gedanken eben nicht frei, wir haben nicht die Freiheit, zu denken und zu glauben, was wir wollen, ausgenommen: Wir wollen unglücklich sein!
Möchten wir aber glücklich und zufrieden sein, müssen wir jeden Gedanken ablehnen und gefangen nehmen, der sich gegen die Erkenntnis GOTTES erhebt (Vers 5). Denn wir sind, was wir denken und glauben. Und wir werden zu dem Menschen, den GOTT sich für uns wünscht, durch das, was wir denken und glauben.
Die „Waffen unseres Kampfes“ aus Vers 4 sind dabei das Wort GOTTES, Seine Wahrheit, Seine unendliche Liebe, Güte und Gnade. Wir machen es dabei wie Jesus, als dieser von Satan versucht wurde. Jeder Lüge des Feindes stellte Er ein „Es steht geschrieben“ entgegen (Matthäus 4,1ff)! Wenn wir z.B. Mangel empfinden, lesen wir den 23. Psalm oder eine andere geeignete Bibelstelle, in denen der Vater und Jesus uns versprechen, uns zu versorgen (und davon gibt es viele, z.B. in den Psalmen!).
Lügen, die sich zum Teil über Jahre, ja vielleicht sogar unser ganzes Leben eingenistet haben, muss mit Beharrlichkeit widersprochen werden. Dies geschieht nicht von heute auf morgen. Hier ist Geduld erforderlich und besagte Beharrlichkeit, mit der wir solche unguten Gedanken gefangen nehmen, wir unterstellen sie Christus und halten Seine Wahrheit dagegen. Dies ist häufig nicht ohne Unterstützung möglich, z.B. im Rahmen von Seelsorge. Viele Gemeinden machen entsprechende Angebote.
Dieser Heilungsprozess ist alle Mühe wert, denn: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! (Galater 5,1a)