Das Gebet der Fürbitte wurde von mir lange unterschätzt. Zu sehr drehten sich in meinen Anfangstagen als Christ meine Gedanken mehr um mich, als um meinen Nächsten.
Doch dann fand ich heraus, dass ein besonderer Segen auf der Fürbitte liegt. Wir finden ihn im Buch Hiob. Ja, dieser Hiob, dem alles genommen wurde, Haus und Reichtum, Familie und Gesundheit. Darüber hinaus war er noch mit drei sehr speziellen Freunden „gesegnet“, die es mit ihm in seinem Schmerz „gut meinten“. Aber „gut gemeint“ ist nun mal das Gegenteil von „gut“, sie haben ihm übel mitgespielt!
Wie dem auch sei, zum Ende der Geschichte hin, wendet GOTT das traurige Los von Hiob und lässt ihn wieder Glück erleben.
Nun ist der Zeitpunkt interessant, an dem diese Wende eintritt, denn der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat (Hiob 42,10a).
Wenn wir unsere Freunde, unseren Nächsten, ja sogar unsere Feinde segnen, fällt immer auch ein bisschen von diesem Segen auf uns zurück.
Ich weiß es nicht, aber hast Du vielleicht einen Garten und Kinder und die Kinder im Sommer mal mit dem Schlauch abgespritzt? Dabei bist Du doch auch ordentlich nass geworden, oder? Genauso kann man auch nicht mit heiligem Wasser spritzen, ohne dabei selbst nass zu werden.
Umgekehrt gilt es natürlich genauso: Wir können nicht mit Dreck werfen, ohne uns selbst zu beschmutzen. Wir können unserem Nächsten nicht fluchen, ohne selbst unter dem Fluch zu stehen.
Von daher ist es so wichtig, was wir über andere Menschen sagen und denken. Es hat einen Einfluss auf unser ganzes Leben. Unterschätze diese Kraft GOTTES nicht, sie hat die Macht, Leben zu verändern, Deines und das Deines Nächsten. Lasst uns gut von den Menschen sprechen, wir wollen ihnen keine böse Absicht unterstellen, denn vieles ist gut gemeint, auch wenn sie uns dabei übel mitspielen.
Vergiss daher nicht, für Deine Feinde zu beten, Jesus fordert uns in der Bergpredigt explizit dazu auf. Wir sollen segnen, nicht fluchen. Du wirst auf der Arbeit gemobbt? Dann sprich das Segensgebet über Deinem Feind. Der große Apostel Paulus zitiert in Römer 12,20 aus dem Alten Testament, wenn er sagt: Wenn Deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn Du das tust, so wirst Du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln! Lasst uns unseren Feinden wohltun, denn dieser Segen fällt auf uns zurück. Im nächsten Vers fährt Paulus fort: Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Ach, wenn doch alle Menschen sich diesen Vers zu Herzen nehmen würden, Neid und Missgunst, Zorn und Rache hätten dann keinen Raum mehr. Wir wären wirklich gesegnet…