Warum lässt GOTT das Leid zu?
Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht und ich verstehe es nicht!
Ich hatte schon kurz von meiner Frau erzählt, die so viel unter Krankheit und Schmerz zu leiden hat, kaum eine Woche, in der sie schmerzfrei ist.
Kaum ein Tag, an dem ich nicht für sie gebetet habe. Ich habe gebettelt und gefleht, Jesus meinen und ihren Schmerz entgegengeschleudert, habe proklamiert, mich auf die Verheißungen und den Tausch am Kreuz gestützt, in dem Jesus all‘ unsere Krankheiten getragen hat (z.B. Matthäus 8,17)…
Trotzdem leidet meine Frau, während es mir ausgesprochen gut geht, seelisch und körperlich. Was macht meine Frau verkehrt und ich richtig? Oder was mach ich verkehrt, schließlich sagen doch die Prediger, dass man um Jesu willen leiden muss, wenn man Sein wahrer Jünger ist. Also macht meine Frau was richtig, ist sie näher am Herzen GOTTES als ich?
Ich weiß es nicht, ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es hier ein Richtig oder Falsch gibt.
Es ist die Frage nach dem „warum?“, die nicht beantwortet wird. Nun sagen die gleichen Prediger, man soll nicht nach dem „warum“, sondern nach dem „wozu“ fragen. Aber das „wozu“ sehe ich auch nicht. Wozu ist es gut, dass meine Frau unter schweren Depressionen leidet, sich kurz vor der Reha den Arm bricht, in der Reha Probleme mit dem Meniskus bekommt und dann auch noch unter Magenschmerzen leidet! Und das, obwohl ich so für sie gebetet habe. Also ehrlich, wozu soll das gut sein, welchen Sinn soll das haben?
Es sind diese Momente, in denen wir ganz auf Jesus zurück geworfen werden. In denen unser Vertrauen, unser Glaube, geprüft wird.
Jesus ist der Einzige und das Einzige, an was wir uns klammern dürfen und sollen. Wir müssen unter allen Umständen an Ihm festhalten, egal, wie sehr der Wind uns entgegensteht. In Ängsten, Krankheit und Nöten klammern wir uns im Gebet ganz fest an Ihn! Wir dürfen unser Vertrauen nicht aufgeben!
Alles, aber auch wirklich alles, was wir in dieser Welt haben, müssen wir bereit sein loszulassen, es in die Hände Jesu zu legen.
An GOTT aber sollen wir uns festhalten, Er ist unser Anker in den Stürmen unseres Lebens. Der Friede, den uns Jesus versprochen hat, bedeutet nicht die Abwesenheit von Stürmen und Ungemach, sondern bedeutet, dass wir Seinen Frieden haben in den Unbilden unseres Lebens.
Diesen Frieden finden wir durchs Gebet. Indem wir uns mit dem Vater vernetzten, zu unserem besten Freund Jesus kommen, finden wir den Frieden, den unsere aufgescheuchten Seelen so dringend brauchen. Im Gebet kommt unsere Seele zur Ruhe, wir können hemmungslos weinen und klagen, wir lassen unsere Sorgen los und legen sie Jesus vor die Füße, in der festen Gewissheit, dass Er sich unserer Sorgen und Schmerzen annimmt und die Lösung schon für uns bereit liegt.
Dieses Vertrauen sprechen wir Ihm im Gebet aus und stärken so unser Vertrauen, unseren Glauben.
Das Vertrauen darauf, dass der Tag des HERRN kommt, der Tag, an dem wir Jesus nichts mehr fragen werden (Johannes 16,23), an dem die Fragen nach dem „warum“ und „wozu“ beantwortet sein werden. Dann sind wir an dem Ort, an dem GOTT unsere Tränen abwischen wird und es kein Leid, Schmerz und Tod mehr geben wird (Offenbarung 21,4)!
Aber schon in dieser Welt hat Gebet die Kraft, die Dinge zu verändern, auch unsere eigene, kleine Welt, in der nicht immer alles so läuft, wie wir es uns wünschen. Aber auch diese Wünsche legen wir vertrauensvoll in Jesu Hände. Er weiß, was für uns gut ist und was wir brauchen. Er sieht unsere Krankheit, unseren Schmerz. Um all‘ diese Dinge will Er sich kümmern. Du kannst also zur Ruhe kommen, mit der Sicherheit, dass Er Dich versorgen, heilen und niemals und unter keinen Umständen im Stich lassen wird.
Er ist allezeit da, nur ein Gebet weit entfernt…
Ja, das ist die große Frage, warum lässt Gott so manches Leid zu, was er doch mit einem Fingerschnipsen beenden könnte. Bei deiner Frau fällt mir ganz spontan die Geschichte mit Hiob ein. Auch er hatte nichts falsch gemacht, auch er wusste nicht, warum das alles passiert. Er wusste nicht, dass die Ursache ist, dass Satan vor Gott behauptet, dass Menschen nur Gott dienen, weil es ihnen dadurch gut geht. Und Gott ließ zu, dass Satan Hiob so sehr leiden lassen konnte. Weil Hiob auch dann treu war.
Vielleicht ist es auch bei deiner Frau irgendeine Auseinandersetzung im Himmel? Spekulation. Ungerecht? Aus menschlicher Sicht ganz bestimmt, so fühlt es sich an. Aber aus Gottes Sicht?
Ich mag jetzt nicht mit so einem flotten Spruch daher kommen: Jesu hilft deiner Frau da durch.
Irgendwann fängt man da sicher auch an zu zweifeln, keiner steckt in ihrer Situation. Es bleibt ungeklärt und die Hoffnung, dass das alles mal ein Ende haben wird. Wie bei Hiob.
Ich werde für deine Frau beten und das soll jetzt nicht hohl klingen und keine billige Formel sein, sondern ehrlichen Herzens.
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