Vor kurzem bekam ich von meiner Frau eine Marzipan-Medaille, „Mann des Jahres“ steht da in großen Lettern drauf.
Wie wird man nun „Mann oder Frau des Jahres“? Da ich die Auszeichnung nun schon zum zweiten Male bekommen habe, denke ich, dass ich etwas dazu sagen kann.
Ich glaube, alles fängt mit Demut an. Ja, ich weiß, ein altes Wort, mit dem kaum noch jemand etwas anfangen kann.
Was ist nun Demut? Irgendjemand übersetzte es mit: „Dienen mit Mut“.
Genau, in erster Linie ist es „Dienen“. Wir sollten die Forderungen an unseren Ehepartner, Freund, Arbeitskollegen, Nächsten einstellen und uns fragen, wie wir den Anderen dienen können. Nicht ich stehe im Mittelpunkt, sondern mein Nächster, wer auch immer das gerade im Moment ist. Um es mit Paulus zu sagen, in Demut achte ich ihn höher als mich selbst (Philipper 2,3).
Aber nun höre ich Dich sagen: „Aber dann komme ich zu kurz!“. Ja, so denkt die ganze Welt, deshalb denkt jeder in dieser Welt zuerst an sich. Aber GOTTES Reich funktioniert nicht wie diese Welt. Im Gegenteil, es läuft alles genau andersherum, als es in dieser Welt üblich ist.
Die Hölle wurde mal von jemandem so beschrieben, dass in deren Mitte ein großer Topf mit Essen steht. Die Menschen drumherum haben so lange Löffel, dass sie ihn nicht in den eigenen Mund führen können. Sie leiden fürchterlichen Hunger. Den Himmel beschreibt er genauso, nur dass die Menschen sich hier gegenseitig mit den langen Löffeln füttern, niemand leidet Hunger und alle sind glücklich und versorgt!
Du weißt ja, dass das Reich GOTTES in Deinem Herzen beginnt, also im Hier und Jetzt, mitten in dieser verdrehten Welt.
Niemand, wirklich niemand, kommt im Reich GOTTES, dem Himmel auf Erden, zu kurz, wenn er seine eigenen Ansprüche aufgibt und sich um seinen Nächsten kümmert. GOTT Vater versorgt die Seinen, lies es nach, z.B. in den Psalmen: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird NICHTS mangeln.“ (Psalm 23,1)
Wenn sich jeder um seinen Nächsten kümmern würde, anstatt um sich selbst zu kreisen, wären doch alle versorgt, oder?
Jetzt höre ich die Christen rufen (und ich habe es oft gehört, zu oft!): „Ich muss doch erst einmal empfangen, was ich weiter geben kann, ich muss erst stärker, reifer, gesünder werden!“.
Oh, welch ein Trugschluss, des Feindes probandes Mittel, uns davon abzuhalten, zu tun, was GOTT von uns möchte! Diese Christen warten bis in alle Ewigkeit darauf, dass Jesus sie füllt. Wir alle haben volle Hände, sind von Jesus reich beschenkt, haben alles was man braucht, um loszulegen. In volle Hände kann aber Jesus nichts Neues hineinlegen. Indem man weggibt, was man hat, und sei es noch so wenig, empfängt man neu, mehr!
Wenn wir allerdings den Fehler machen, es aus eigener Kraft tun zu wollen, um GOTT und den Menschen zu gefallen, dann gelangen wir schnell an das Ende unserer Kraft. Ohne den Schöpfer ist das Geschöpf bald erschöpft!
Vergiss es nicht, Du bist mehr als ein „Mann des Jahres“, Du bist ein Königskind, Prinz oder Prinzessin des Allerhöchsten, unendlich geliebt, jenseits von jeder Leistung. Und Du bist reich beschenkt!
Fang im Kleinen, an davon weiter zu geben, z.B. mit einem Lächeln oder einem guten Wort, das Du verschenkst. Und schon bist Du auf dem Weg, die Welt zu verändern, Du hinterlässt sie ein bisschen besser, als Du sie vorgefunden hast…