Wie finde ich den Weg zum Vaterherzen GOTTES?
Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe. (1. Korinther 13,13; NGÜ)

In unserem Hauskreis tauchte letztens die interessante Frage auf: Wie kann ich Jesus ganz nahe kommen, so, wie man hier auf Erden seinem besten Freund oder seinem Ehepartner begegnet? Die Frage, die dahintersteht, ist wohl: Wie verliebe ich mich in meinen Jesus, den ich hier weder sehen noch anfassen kann? Wie führe ich eine Fernbeziehung, mit Jesus im Himmel und mir hier auf Erden? Und eigentlich ist es ja eine Dreiecksbeziehung, denn da ist ja noch der Vater, der mich unendlich liebt und dessen Liebe ich beantworten will. Denkt man weiter, kommt man zu einem Viereck, denn es gibt ja noch den Heiligen Geist, der mir Vater und Sohn erst offenbar macht. Wir sind uns sicher: Auf dem Weg zum Vaterherzen GOTTES und unserem Bräutigam Jesus läuft nichts ohne den Heiligen Geist.

Wie fängt alles an? Nun, wir glauben: Jede Beziehung, jede Liebe beginnt mit einer Entscheidung!
Das mag sich für unsere westlichen, romantischen Ohren erst einmal etwas kurios anhören, bleibt aber eine Tatsache. Liebe ist mehr, viel mehr als ein romantisches Gefühl, als die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Denn Gefühle sind trügerisch, sie ändern sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde, je nach Lust und Laune. Wer schon einmal im Streit mit seinem besten Freund oder Ehepartner war, kann das nachvollziehen: Das Gefühl von Liebe mag verflogen sein, die Tatsache aber, dass wir uns lieben, bleibt bestehen. So sind wir auch bereit, uns wieder zu versöhnen, einander zu vergeben.

Der feste Grund einer jeden Liebe ist die felsenfeste Entscheidung, zu dieser Beziehung zu stehen, komme, was da wolle! Wer dies nicht versteht, wird wohl kaum eine dauerhafte Beziehung führen können.
Nun sind Jesus und der Vater ja GOTT, der uns mit einer vollkommenen, uneigennützigen und reinen, wahren Liebe liebt. Unsere Liebe hingegen ist menschlich, unvollkommen und begrenzt, sie reicht nicht, die Liebe GOTTES zu beantworten oder um meinem Nächsten so zu lieben, wie Jesus es tut.

Die Lösung des Problems? Wir lassen uns mit der Liebe GOTTES füllen!
Wie empfangen wir nun konkret die Liebe GOTTES? Es ist ganz einfach und doch so schwer.

Die Liebe GOTTES empfangen wir dadurch, dass wir zu 100% Seine Vergebung annehmen, ganz so wie Jesus es in Lukas 7,47 sagt: Wem viel vergeben ist, der liebt viel!
Wenn wir uns der Tatsache bewusst sind, dass uns jede Schuld, die kleine wie die große, vergeben ist, wenn uns klar wird, welches Opfer der Liebe Jesus und der Vater für uns gebracht haben, dass es sie alles gekostet hat, alles, was Ihnen lieb und teuer war und das aus reiner Liebe zu uns, wenn wir also von der Tatsache ausgehen, dass wir geliebt sind, und zwar um unseretwillen, nicht wegen dem, was wir getan haben, dann füllt der Heilige Geist unser Herz mit göttlicher Liebe! Und dies in einem Maße, dass sie überfließt, wieder aus unserem Herzen heraus, zurück zu GOTT und hin zu unserem Nächsten.
Paulus fordert uns in Epheser 4,32 auf, unserem Nächsten zu vergeben, weil uns vergeben ist. Und nur so können wir vergeben, wenn wir uns der unermesslichen Schuld bewusst sind, die uns vergeben worden ist. Aus dieser Dankbarkeit heraus sind wir in der Lage, unserem Nächsten zu vergeben. Wir vergeben also nicht, weil es das Gesetz fordert und uns bei Nichtbeachten Strafe androht. Nein, wir vergeben aus einem tiefen Bewusstsein der Dankbarkeit und Liebe heraus, eben weil uns unser eigener Bockmist vergeben ist, all‘ unsere Schuld in den Tiefen des Meeres versenkt ist (Micha 7,19) und ihrer wird nimmermehr gedacht wird, geschweige denn, dass GOTT sie uns vorhält. So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind (Römer 8,1)! Keine Verdammnis, keine Verurteilung, kein Gericht, keine Strafe! Jesus stellt unmissverständlich fest, dass Er nicht in unsere Zeit gekommen ist, um zu richten, zu strafen oder zu verurteilen, sondern um zu retten (Johannes 12,47). Wir leben in der Zeit der Gnade, der Tag des Gerichts wird kommen, allerdings für diese Welt, die unter dem Gesetz steht, nicht für uns, die wir in der Gnade leben, denn wir sind dann schon herausgenommen und an der Seite Jesu, in Seinem tröstenden Arm.

Sind wir uns dessen bewusst, leben wir in der wahren Liebe, der Liebe, wie GOTT sie sich vorgestellt hat und wie sie von Anfang an gedacht war. Einer Liebe, die jedes Gefühl und jeden Verstand sprengt. Nun führen wir auch keine Fernbeziehung mit GOTT mehr, denn Er hat Wohnung genommen in unseren Herzen, durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist…

Allerdings habe ich 20 Jahre meines Christenlebens eine Fernbeziehung mit Jesus geführt. Er schien mir so weit weg, oben im Himmel halt, und ich hier unten. Ich erlebte in vielen Bereichen zwar Seine Führung und Bewahrung, Er ließ mich wachsen in der Erkenntnis und im Wort, aber meine Gebete schienen immer an der Zimmerdecke abzuprallen und nicht im Himmel, bei Jesus anzukommen. Kurz: Es gab keine Kommunikation. Ich war so allein…

Nichts ist ohne Sprache, stellt Paulus in 1. Korinther 14,10 fest. Alles was lebt, kommuniziert. Sogar die Bäume: Sie sind über ihr Wurzelwerk miteinander verbunden und können außerdem noch über Duftstoffe miteinander kommunizieren und sich so u.a. gegenseitig vor Schädlingen warnen. Wo es keine Kommunikation gibt, stirbt jede Beziehung.

In meinen ersten 20 Jahren als Christ habe ich nach Weisheit und Erkenntnis gestrebt. Wie einst Salomo bat ich Jesus um Weisheit. Dabei habe ich nicht erkannt, dass es sein Vater, König David, war, den GOTT einen Mann nach Seinem Herzen nannte. Die Bibel berichtet ausführlich über die wunderbare Beziehung, die David zu Seinem HERRN hatte, von Salomo hört man nichts Vergleichbares. Dabei ist es die Beziehung zu uns, die sich Jesus mehr als alles andere wünscht.
Ich hatte keine lebendige Beziehung zu Jesus, doch dann kam die Krise, eine von vielen, aber eine entscheidende. Meine Frau hatte mich verlassen und ich bin von Düsseldorf nach Krefeld gezogen, 30km von meiner Familie entfernt. Mir kam es vor, als wären es 30.000km, es hätte keinen Unterschied gemacht.
Ich war am Boden zerstört, wieder einmal hatte ich versagt, mein Leben in den Sand gesetzt. Aber in aller Verzweiflung hielt ich fest an GOTT, das war das Einzige, was mir geblieben war. Dann stieß ich auf ein Buch von Hans-Peter Royer: Nach dem Amen bete weiter. Es war eine Offenbarung.

Bis dahin war mein Gebetsleben verödet, es war anstrengend und ich konnte mich kaum 5 Minuten auf das Gebet konzentrieren und Antwort gabs eh keine. Aber nun entdeckte ich, das Gebet nicht mit dem Amen endet und mit der nächsten Gebetszeit wieder beginnt. Jesus ist allezeit bei mir und hört mir zu, Er teilt jeden Gedanken mit mir, warum ihn also nicht an Ihn adressieren. So fing ich an, jeden Gedanken, der mir in den Sinn kam, mit Jesus zu teilen. Dabei war es mir egal, dass meine Gedanken so in Unordnung waren und ich von einem Gedanken zum nächsten sprang, ganz so, wie meine Frau es im Gespräch gerne mit mir tut, ich habe dann die größten Schwierigkeiten, ihren Gedankensprüngen zu folgen. Aber Jesus ist nicht meine Frau, Er findet sich auch in dem größten Wirrwarr meiner Gedankenwelt zurecht, Er ist der Einzige, der mich zu 100% versteht, der mich niemals verurteilt oder gar nur den Kopf über mich schüttelt. Er liebt mich bedingungslos und Er liebt es, wenn ich mein Leben, meine Unordnung und mein Chaos mit Ihm teile. Und so kam Er in mein Herz. Ich betete nun ohne Unterlass, ganz so wie Paulus es empfiehlt. Und diese Gebete mussten nicht durch die Zimmerdecke den Himmel erreichen, sie waren in meinem Herzen, genau da, wo Jesus Wohnung genommen hatte. Jedes Seufzen ist ein Gebet, das Jesus hört und welches Er aus tiefstem Herzen versteht. Keine Träne, die ungesehen vergossen wird. Jesus füllt jede Träne in eine goldene Schale und bringt sie als Gebet und wohlriechendes Opfer vor den Vater.

Und so zog der Friede in mein Herz ein, Jesus war nun mein bester Freund…
Seitdem weiß ich mich unendlich und bedingungslos geliebt und angenommen. Und genau das ist der entscheidende Punkt: Wenn ich mich nicht von dieser Liebe getragen weiß, sie tief in mein Bewusstsein verankert ist, ich also an der Liebe GOTTES zu mir zweifle, werde ich Schwierigkeiten haben, mich Seinem Vaterherz zu nahen und Seine Liebe anzunehmen und zu empfangen. Bevor ich aber etwas weiter- oder zurückgeben kann, muss ich zuvor empfangen haben. Ich denke, jeder kann das nachvollziehen: Wenn wir im Streit mit einem geliebten Menschen an der Liebe des anderen zweifeln, werden auch wir lieblos. Erst das Wissen und Bewusstsein der bedingungslosen Liebe GOTTES zu uns macht uns fähig, selbst zu lieben, zu geben und auch dem größten Feind zu verzeihen.

Wenn ich mich also entschieden habe, Jesus zu lieben und zu folgen, muss ich mich mit Seinen Augen sehen, wie geliebt und wertgeachtet ich von Ihm bin. Alles was ich bin, was mich auszeichnet und was ich zu geben habe, hat ihren Ursprung in der Liebe Jesu zu mir. Ich entscheide mich also, diese Liebe anzunehmen und zu verteidigen, gegen den Feind, der mir genau diese Liebe rauben will. Egal was kommt, es ist meine felsenfeste Entscheidung, an Jesus festzuhalten und jedem Zweifel die Wahrheit entgegen zu halten: Ich bin geliebt – nichts und niemand kann mir das rauben!

Wenn Du bei unserem nächsten interaktiven Online-Gottesdienst dabei sein möchtest, dann klick Dich rein: www.jesusathome.de