Jesus, der Autor des Gesetzes
So verdamme Ich Dich auch nicht (Johannes 8,11b)
In meinem Blog „Die erste Frage“ habe ich schon auf den Autor Arnold G. Fruchtenbaum und sein Buch „Das Leben des Messias“ hingewiesen. Nun möchte ich einen weiteren Gedanken aus seinem Buch mit Euch teilen.
Es geht um Johannes 8,2ff, wo die Pharisäer und Schriftgelehrten, die religiöse Elite ihrer Zeit, eine Frau zu Jesus bringen, die auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden ist. Sie tun dies allerdings nicht, weil sie so sehr an Gerechtigkeit interessiert sind, sondern einzig und allein, um Jesus eine Falle zu stellen, damit sie Ihn anklagen könnten, das Gesetz gebrochen zu haben (Vers 6).
Bei allen anderen Auseinandersetzungen der Pharisäer mit Jesus war es immer um die mündliche Überlieferung des Gesetzes gegangen, die Satzungen der Ältesten, die Mischna. Diese hatte Jesus mehrfach und absichtlich gebrochen, mit dem Hinweis: „Geschickt setzt ihr GOTTES Gebote außer Kraft, um an euren eigenen Vorschriften festzuhalten“ (Markus 7,9; NLB). Sie fanden aber nicht einen einzigen Beweis, dass Er das Gesetz, wie Mose es von GOTT bekommen hatte, gebrochen hätte. Diesen hätte es aber gebraucht, um Seine Messianität in Frage zu stellen, denn wer das Gesetz bricht, kann unmöglich der Messias sein.
Es ging also um die Frage, ob Jesus der Sohn GOTTES ist oder ein Lügner. Letzteres wollten die Pharisäer und Schriftgelehrten unbedingt beweisen, dazu war ihnen jedes Mittel recht.
Was tut nun Jesus? – Er schreibt mit dem Finger in den Sand! (Vers 6, auch in Vers 8)

Viel ist darüber spekuliert und geschrieben worden, was denn nun Jesus in den Sand geschrieben hat. Diese Frage sei aber, so stellt Fruchtenbaum zu Recht fest, völlig unerheblich und die Antwort längst im Sand verwischt. Denn die Betonung im Griechischen liegt nicht darauf, dass Er etwas schrieb, sondern dass Er dies mit Seinem Finger tat.
Von den 613 Ge- und Verboten der Thora, dem Gesetz, sind 603 von Menschen mit der Feder auf Pergament geschrieben worden. Und die restlichen 10, die 10 Gebote?
Vier Mal weist uns die Torah darauf hin, dass die 10 Gebote, also auch das Gebot über Ehebruch, von GOTT selbst, mit Seinem Finger, in Stein geschrieben worden sind (2. Mose 31,18; 32,15f; 5. Mose 4,13; 9,10). Jesus war im Tempel (Vers 2), und wo immer Er sich dort aufhielt, der Tempel war mit Steinplatten ausgelegt. Jesus schrieb also mit Seinem Finger durch Sand auf Stein. Dadurch bekräftigte Er Seinen Anspruch, Autor des Gesetzes zu sein. Und als Autor kennt Er es nicht nur auswendig, Er weiß auch, wie es anzuwenden und wie es gemeint ist. Er kennt, besser als jeder Mensch, Sinn und Ziel des Gesetzes.
Ja, mehr noch, Jesus ist die Erfüllung des Gesetzes (Matthäus 5,17) und ist durch Seinen Tod und Seine Auferstehung des Gesetzes Ende, so Paulus in Römer 10,4.
Da ist kein Gesetz mehr, das uns verdammen könnte, wir sind losgekauft und freigesprochen, von nun an, bis in alle Ewigkeit.
Wie Jesus verdammen auch wir niemanden mehr, im Gegenteil, wir verkünden Seine Wahrheit, die uns frei macht (Johannes 8,32), frei von aller Schuld und Ungerechtigkeit. Und so hinterlassen wir diese Welt ein kleines Stück besser, als wir sie vorgefunden haben…