Wie mich meine Einsamkeit meinem Jesus näher brachte…
Jesus spricht: Und siehe, Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende (Matthäus 28,20b).
„Was sind schon die sechs Stunden von Jesus am Kreuz gegen die 15 Jahre meiner Einsamkeit?“
So eine Frau in einem Hauskreis, die offensichtlich sehr unter ihrer Einsamkeit litt, die vor Schmerz kaum wusste, was sie da sagte. Trotzdem hat mich dieser Satz tief beeindruckt, denn ich war selbst zu dieser Zeit sehr einsam.

Aber, wenn wir ehrlich sind, hat doch wohl jeder von uns schon einmal unter Einsamkeit gelitten. Es ist ein fürchterlicher Schmerz, der uns lähmt und alle Freude raubt. Toppen kann man dies wohl nur, wenn man in einer Beziehung einsam ist.

Einsamkeit kennen die von uns besonders gut, die, wie ich, unter Ablehnung leiden. Mein ganzes Leben fühlte ich mich abgelehnt. Dies begann schon vor meiner Geburt, denn ich bin ein unehelich gezeugtes Kind, eine böse Überraschung für meine Eltern, die, obwohl sie Sex hatten, nicht mit den Konsequenzen rechneten.
Wenn man unter dem Gefühl der Ablehnung leidet, ruft dies tatsächliche Ablehnung hervor, man wird ganz real abgelehnt, ausgegrenzt und gemobbt.
Zu meinem Vater hatte ich keine wirkliche Beziehung und meine Mutter war mit den mittlerweile drei Kindern völlig überfordert. Mein ganzes Leben, weder in der Schule noch später im Beruf, hatte ich Freunde. Beziehungen mit dem anderen Geschlecht zerbrachen schon nach kurzer Zeit, auch beruflich konnte ich nicht richtig Fuß fassen.
Noch heute, in meiner zweiten Ehe, belastet mein Gefühl der Ablehnung unsere Ehe und Familie.
Jesus habe ich erst mit 28 Jahren kennengelernt, Seine leisen Rufe und Seine Liebesbeweise vorher habe ich überhört und übersehen. Dabei war und ist Er, wie ich heute weiß, meine einzige Hoffnung, aus dem Teufelskreis von Ablehnung und Einsamkeit herauszukommen.

Es ist nicht einfach, mit einem fernen, unsichtbaren GOTT eine Beziehung aufzubauen, vor allem dann, wenn man so beziehungsgeschädigt ist wie ich. Es hat mich 20 Jahre gekostet, in GOTT den liebenden Vater zu sehen, der Er ist.
Aber, und das ist die gute Nachricht, Jesus arbeitet in und an jedem von uns. Bei Ihm dürfen wir so sein, wie wir sind, müssen aber nicht so bleiben, wie wir sind.
Wir haben einen GOTT, der es liebt, uns herauszufordern, der jeden Tag neue Wege mit uns gehen möchte. Dessen Wille es ist, dass wir wachsen und reifen, denn so werden wir vorbereitet für unser Erbe.
Alles hängt aber von uns ab, Jesus würde uns nie Seinen Willen aufzwingen. So fragt Er denn jedes Mal, ob wir uns heraufordern lassen. Wir sollten nicht vorschnell „Nein“ sagen, denn jede Herausforderung beinhaltet ihre eigene Belohnung, genau wie eine Krise immer auch eine Chance ist.
Dabei ist es völlig unerheblich, ob und wie wir die Herausforderung oder Krise meistern. Jesus sieht niemals auf das Ergebnis, Er ist nicht erfolgsorientiert, so wie z.B. unser irdischer Chef. Für Jesus ist der Weg das Ziel, Er freut sich daran, wenn wir uns mit Ihm auf den Weg machen und Ihm unter allen Umständen vertrauen.

Vertrauen, welches die Bibel Glauben nennt, ist unabdingbar für jede gelingende Beziehung. So schreibt der Autor des Hebräerbriefes denn auch ganz richtig: Aber ohne Glauben [d.h. ohne Vertrauen] ist’s unmöglich, GOTT zu gefallen; denn wer zu GOTT kommen will, der muss glauben [oder darauf vertrauen], dass Er ist und dass Er denen, die Ihn suchen, ihren Lohn gibt (Hebräer 11,6).
Wenn wir diesen Vers lesen, sollten wir keinesfalls den letzten Halbsatz übersehen, der uns unseren Lohn verspricht.
Ja, ich weiß, die wenigsten von uns mögen Lohnverhandlungen mit ihrem Chef, über Geld spricht man nicht und außerdem tun wir Christen das, was wir tun, einzig und allein für unseren Jesus. Auch riecht das Ganze gefährlich nach einem Wohlstandsevangelium.
Liebe Freunde, schaut in die Bibel: Vom 1. Buch Mose bis hin zum letzten Kapitel der Offenbarung spricht sie von dem Lohn, den die erhalten, die ihr Vertrauen auf GOTT setzen. Jesus selbst spricht häufig vom Lohn der Gerechten, wenn Er z.B. dem Petrus auf die Frage nach seinem Lohn positiv antwortet: Hundertfältigen Lohn verspricht Er ihm und Seinen Nachfolgern in Matthäus 10,28ff.
Mein schönster Lohn, den ich mir so ziemlich am Beginn meines Christenlebens gewünscht habe, war Jesu Zusage in Johannes 7,38: Wer an Mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.
Heute nun, da ich zu Euch spreche, wird mir mein Lohn zuteil: Ich darf mit Euch Sein lebendiges, lebensspendendes Wasser teilen, aus Religion wird Glaube und zerbrochene Herzen werden geheilt. In Zeiten von Corona und der Kontaktsperre haben wir, allen Widrigkeiten zum Trotz, Gemeinschaft geteilt und so dem Teufel kräftig eins auf die Mütze gegeben. Denn der Feind GOTTES will nicht, dass wir Gemeinschaft leben, eine Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig erbauen und stärken. Das läuft seinen Plänen zuwider, deshalb schneidet er uns so gerne von aller Gemeinschaft ab. Corona ist nur einer von vielen dieser Versuche.

Jesus selbst kennt die Versuchungen des Teufels, Er war allein 40 Tage in der Wüste und Seine einzige Gesellschaft war der Teufel, der Ihn immer wieder herausforderte. Auch zog sich Jesus immer wieder von Seinem Dienst in die Einsamkeit zurück, um allein Zeit mit Seinem Vater zu verbringen. Wir lesen in der Passionsgeschichte, wie Jesus von den Menschen abgelehnt und verspottet wurde, ja, selbst von Seinen eigenen Jüngern wurde Er in der Stunde der größten Not allein gelassen.
Der Teufel kann nur wirken, insoweit GOTT und wir das zulassen. Ja, auch wir. Der Feind kann nur in den Bereichen etwas ausrichten, wo wir GOTT nicht vertrauen, wir glauben dann eher die Lügen Satans als GOTTES Wahrheit, gesprochen in Seinem Wort.

Jesus zu vertrauen und an Seiner Wahrheit festzuhalten ist aber die Antwort für alle unsere Probleme, auch unsere Einsamkeit, in die uns der Feind drängen will. So ist es z.B. der Feind, der uns drängt, uns zurückzuziehen, wenn es uns schlecht geht, wo doch genau das Gegenteil, nämlich die Gemeinschaft, die Lösung unserer Probleme wäre. Und so, liebe Freunde, müssen wir des Öfteren genau das Gegenteil von dem tun, was uns unsere Gefühle einzureden versuchen. Gefühle sind trügerisch, GOTTES Wahrheit ist ewig!
Das Fazit ist also: Vertrauen, welches die Bibel Glauben nennt, ist die Lösung all‘ unserer Probleme!
Nun kann man aber Vertrauen nicht einfach herzaubern, trotzdem fängt alles mit einem einfachen Schritt an: Ich entscheide mich dafür, zu vertrauen. Am Anfang steht immer die Entscheidung, die wir in Herz und Kopf treffen, auf dem weiteren Weg dann das unbedingte Festhalten an dieser Entscheidung, komme was da wolle und mag der Feind auch noch so wüten.
Habe ich mich nun entschieden, Jesus zu vertrauen und halte ich an diesem Glauben bedingungslos fest, ist mir die Belohnung sicher!
Denn Jesus ist der Einzige, der unseres bedingungslosen Vertrauens vollständig würdig ist, weil Er uns, im Gegensatz zu unseren Erfahrungswerten mit Menschen, niemals enttäuscht, genauso wenig wie wir Ihn enttäuschen können. Seine Liebe zu uns ist grenzenlos und Seine Gnade, die uns aus Seinem unermesslich reichen Schatz mit allem versorgt, sprengt unseren Verstand.

Aber aufgepasst: Dass Jesus uns niemals enttäuscht, heißt nicht, dass wir nicht doch manchmal von Jesus enttäuscht wären. Denn wir haben einen nervigen GOTT!
Zum einen hat Er einen extrem nervigen Zeitplan: Er kommt meistens eine Minute vor 12, dabei kommt Er ganz gewiss, nur oft auf den letzten Drücker. Aber das mag auch daran liegen, dass wir erst anfangen zu beten, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht.
Und GOTT hat zwei Geschwindigkeiten: Langsam und ganz langsam. Er scheint so gar nicht in unsere moderne, hektische Welt zu passen. Was GOTT tut, tut Er mit Ruhe und Bedacht, nirgendwo in der Bibel wirst Du Ihn in Eile sehen. Mit einer Ausnahme: Im Gleichnis von den verlorenen Söhnen rennt der Vater dem heimkehrenden Sohn entgegen. GOTT hat keine Scheu, sich eine Blöße zu geben, um Dir entgegenzulaufen.
Auch händelt GOTT die Dinge nicht immer so, wie wir sie gerne hätten. Manchmal glaube ich, Er hat Vergnügen daran, unsere Pläne über den Haufen zu werfen, um mit uns Seinen Weg zu gehen.
Dies alles mag das eine oder andere Mal frustrierend sein, dient aber immer unserem Besten, es lehrt uns Geduld, lässt uns wachsen, reifen und heil werden.
Damals, vor 25 Jahren, war es meine Einsamkeit, die mich eine Kirche aufsuchen ließ, in der ich schließlich zu Jesus fand. Ich entschied mich, Ihm zu vertrauen. Je mehr ich das tat, desto mehr zeigte sich Jesus dieses Vertrauens als würdig und damit wuchs mein Vertrauen, auch und gerade weil es des Öfteren auf die Probe gestellt wurde.
Nachdem ich 5 Jahre Christ war, schien GOTT auch meiner Einsamkeit zu begegnen: Ich lernte meine erste Frau kennen, doch dieser Weg erwies sich als Sackgasse, nach wenigen Jahren wurden wir wieder geschieden. Es folgten 15 Jahre der Einsamkeit, von daher kann ich den Schmerz der am Anfang zitierten Frau gut verstehen. Aber diesmal bin ich mit meiner Einsamkeit anders umgegangen als all‘ die Male zuvor.

Ich hatte meine Einsamkeit schätzen gelernt. Ich liebte die Zeit, die GOTT und ich allein verbrachten, eine Erfahrung, die ich mit Paulus, meinem Lieblingsapostel, teile (1. Korinther 7,32ff). Liebend gern habe ich mir Predigten angehört, zu einer Zeit, als die Auswahl im Fernsehen noch wesentlich kleiner war als heute, denn in den ersten Jahren hatte ich noch kein Internet. Ich habe Bibelstunden besucht und einen Großteil meines Geldes für geistliche Bücher ausgegeben.
Diese 15 Jahre des Studiums sind mir eine der wertvollsten Zeiten meines Lebens geworden, trotz meiner Einsamkeit, denn sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich war zwar einsam, aber niemals allein. Körperlich und geistig eingeschränkt, jedenfalls nach dem Geist dieser Welt, aber geistlich stark.

So wäre auch diese Andacht ohne diese 15 Jahre nicht denkbar. Und wenn sie nur ein einziges Herz anrührt, dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich habe meinem Jesus gedient und meinen Lohn empfangen, nämlich in der Kraft Seines Geistes diese Welt ein kleines Stück besser zu hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe…
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