Leben in der Festung?

Wenn Vertrauen und Unterordnung Hand in Hand gehen…

Das Leben in einer selbstgebauten Festung ist ein Leben unterhalb unserer Möglichkeiten.

Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für GOTT zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir ⟨überspitzte⟩ Gedankengebäude und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis GOTTES erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi (2. Korinther 10,4f; ELB)

Zur Zeit des Alten Testaments wusste jeder, was eine Festung war. Jede Stadt hatte ihre Stadtmauer, um die Feinde draußen zu halten. In Europa kennen wir Burgen und Stadtmauern aus dem Mittelalter, die dem gleichen Zweck dienten. Es sind schlechte Erfahrungen, die die Menschen dazu bringen, Mauern, Burgen und Festungen zu bauen.

Wenn Paulus in unserem Eingangsvers von Festungen spricht, meint er damit die Mauern, die wir um unser Herz ziehen, aus den gleichen Motiven, wie die Menschen des Alten Testaments und des Mittelalters.

Der Effekt dieser Mauern und Festungen unserer Herzen ist jedoch ein völlig anderer, als von uns gewünscht: Wir sperren nicht das Böse aus, sondern das Gute lassen wir nicht mehr an uns heran.

Ein Herz, das von einer Festung bewacht wird, die wir selbst gebaut haben, ist unempfindlich geworden für all‘ das Gute, das GOTT und die Menschen uns zu geben haben. Hinter allem und jedem vermuten wir das Böse und schlechte Absichten, wir wittern förmlich die Gefahr, die scheinbar hinter jeder Ecke auf uns lauert.

Die Folge: Wir bauen die Mauern höher und verstärken unsere Festungen. Das schlimmste allerdings ist, dass wir auf jeden vermeintlichen Eindringling zu schießen beginnen. Wir meinen unsere Feinde zu bekämpfen und treffen doch die Engel GOTTES.

Denn GOTT möchte unsere Mauern einreißen und unsere Festungen zerstören, die nur uns selbst und anderen schaden. Er selbst, Jesus, will unsere feste Burg sein.

So stellt Jesus jeden von uns vor die Wahl, in welcher Festung wir uns bergen wollen, wo wir unsere Sicherheiten suchen und wer uns im Zweifelsfall verteidigt.

Um sich für Jesus zu entscheiden, braucht es Vertrauen, ein Vertrauen, das viele von uns auf ihrem Lebensweg verloren haben.

Wenn wir uns das Gute wünschen und es nicht mehr aussperren wollen, wenn wir uns nach dem Leben in Fülle und zur vollen Genüge sehnen, von dem Jesus spricht, ja, das Er jedem von uns verspricht, dann bleibt uns nur eines: Eben diesen Jesus zu vertrauen.

Vertrauen ist dabei ein Prozess: Entgegen allen Ängsten setzen wir unserer Minimalvertrauen auf den Einen, der als einziger unseres Vertrauens würdig ist. Mit jedem erfolgreichen Babyschritt wächst dann unser Vertrauen, wird größer und entfaltet seine positive Wirkung auf uns.

So setzt Vertrauen also auch Unterordnung voraus, dem zu glauben und zu vertrauen, was Jesus uns zu sagen hat, auch und gerade allen unseren negativen Erfahrungen und Gedankenfestungen zum Trotz; wir unterstellen unser Leben dem Einen, der weiß, wie unser Leben gelingt, wir lassen uns führen und leiten. Statt der Mauern um unser Herz, bewahren wir uns ein offenes Herz und einen offenen Geist. Mit offenen Augen und Ohren hören und sehen wir auf den Einen. Das schließt die Erlaubnis ein, dass Jesus unsere Mauern und Festungen einreißen darf. Wir wissen uns geliebt, wie wir sind, wissen aber gleichzeitig, dass wir nicht so bleiben müssen, wie wir sind. Denn: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)

Ein Kommentar zu „Leben in der Festung?

  1. Es ist das erste Mal, dass Du nur eine Überschrift hast und der ganze Inhalt von vielen Seiten betrachtet wird. Das finde ich einfach toll.
    Es gibt auch schützende Mauern ums Herz. Als ich Witwe wurde, kamen die Männer eindeutig zweideutig auf mich zu. Plötzlich war ich Freiwild für viele Männer. Es war ihnen egal, dass sie verheiratet waren. Da habe ich gemauert, ganz fest und hoch um mein Herz. 14 Jahre später lernte ich Ewald kennen. Nun musste ich mich entscheiden, wollte ich eine Beziehung? Ewald wollte mich, da habe ich zugesagt. Nun musste ich meine Mauer niederreißen. Gesagt, getan. Heulend wurde Stein für Stein entfernt. Denn mir war klar, mit der Mauer kann ich keine Beziehung eingehen. Meine Mauer stand nur für gewisse Männer.
    1980 war ich vier Wochen in Rensburg im Rehabilitationszentrum für Scherhörige. Dort hörte ich zum ersten Mal, dass Gott ein liebender Vater ist. Bis dahin war Gott für mich ein strafender, strenger Gott. Der mich, da ich mich von Ihm abgewendet hatte, bestimmt nicht haben wollte. Jetzt kehrte ich Schritt für Schritt zu Gott zurück und wurde wunderbar belohnt.

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