Vollmächtiges Gebet?

Was ist, wenn wir an unsere Grenzen kommen?

Vater unser, der Du bist im Himmel… und in meinem Herzen, ganz nah bei mir

Vater, willst Du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe! (Lukas 22,42)

Ein von mir sehr geschätzter Autor hat ein Buch über „vollmächtiges“ Gebet geschrieben, mit dem Tenor, mit dem „richtigen“ Gebet verändern wir diese Welt.

Ich dagegen erinnere mich an die Szene im Matthäusevangelium, wo Jesus Seinen Jüngern, und damit auch uns, das Beten lehrt. In Kapitel 6, Vers 8, sagt Er: Euer Vater weiß, was Ihr bedürft, bevor Ihr Ihn bittet.

Wenn man diese Aussage hört, stellt sich doch eigentlich ganz dringend eine Frage: „Warum denn überhaupt beten?“

Doch wohl kaum, um unseren Vater dazu zu bringen, uns zu Willen zu sein, oder?

Obwohl, das gibt es auch, dass der Vater uns einen Wunsch erfüllt, den Er uns eigentlich nicht erfüllen wollte, aber was haben wir davon? König Hiskia wurde so ein Wunsch erfüllt, nachzulesen in Jesaja 38f. Der König war todkrank und sollte sterben, aber auf sein Gebet und Weinen hin bekam er noch 15 Lebensjahre geschenkt. Doch außer sein Königreich zu verschleudern, hat er in den 15 Jahren nichts erreicht, seinen Nachkommen ist nichts geblieben, es wäre besser gewesen, er wäre zu seiner Zeit gestorben.

GOTTES Plan, Seine Wünsche für unser Leben sind immer besser als das, was wir planen, was wir uns wünschen, selbst wenn wir es noch so gut meinen.

Seit kurzem wissen wir, dass wir Großeltern werden, Stichtag für das Wusel unserer Ältesten ist der 1. Advent.

Meine Frau freut sich wie ein Schneekönig auf das Enkelkind, auf die Tippelfüße in unserem Haus. Sie hat sich schon ein T-Shirt ausgesucht, mit dem sie aller Welt verkünden will: „Seht her, ich werde Oma!“

Routinemäßig war sie dann mit unserer Ältesten beim Arzt, doch beim ungeborenen Baby konnten keine Vitalzeichen festgestellt werden, es war kein Leben zu sehen. Blut wurde abgenommen, um die Frage von Leben und Tod zu klären.

Doch bis heute haben wir keine eindeutige Antwort, Hoffen löst Bangen ab, der Zuversicht folgt unendliche Trauer, Tage und Nächte voller Tränen…

Können Fasten und „vollmächtiges“ Beten dieses Kind noch retten, seinen vielleicht schon beschlossenen Tod noch abwenden? Wenn der Wusel dann doch stirbt, haben wir vielleicht nicht „richtig“ gebet? Ist GOTT auch dann noch gut, wenn Er dieses ungeborene Leben zu sich nimmt?

Unser tägliches Brot gib uns heute… beten wir im Vater unser, in dem Wissen, dass unsere Versorgung von GOTT abhängig ist, nicht von unserer Hände Arbeit, zu der wir morgen vielleicht gar nicht mehr fähig sind, und in der Gewissheit, dass Er uns alles geben und schenken will, was wir zum Leben brauchen.

Vater, lass das Wusel leben… beten wir in der gleichen Gewissheit, in dem Wissen, dass wir es nicht in der Hand haben, sich die ganze Situation unserer Kontrolle entzieht.

Vertrauen ist alles was uns bleibt, das Vertrauen darauf, dass GOTT immer und unter allen Umständen gut ist… auch wenn dies nicht die Tränen trocknet.

Ein Kommentar zu „Vollmächtiges Gebet?

  1. Danke, dass Du meine Bitte angenommen hast.

    Natürlich weiß Gott, von jedem von uns, den ganzen Lebensweg. ER möchte, dass wir Ihn darum bitten, was uns auf dem Herzen liegt. Denn Jesus sagt: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan …“

    Aber über alle Wünsche steht das Wort: „Dein Wille geschehe!“ Darum sind unsere Wünsche, die nicht erfüllt werden, keine Strafe und werden auch niemals sein. Das lässt sich mit Seiner Liebe nicht vereinbaren.

    ICH WERDE FÜR DAS WUSEL BETEN!

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