Was bleibt, wenn wir ins Feuer geworfen werden?
Wie Feuer den Glauben formt…
Denn da Er selber [Jesus] gelitten hat und versucht worden ist, kann Er helfen denen, die versucht werden. (Hebräer 2,18)
Heute hatte ich mal wieder eine von vielen Diskussionen mit meiner Frau, die ich auch dann liebe, wenn sie nicht meiner Meinung ist.
Es ging um Philipp Mickenbecker, der vor kurzem am Krebs gestorben ist, und um Samuel Koch, den das Leben mit seiner Querschnittslähmung ähnlich hart geprüft hat wie Philipp.

Ich wies darauf hin, dass es einen Unterschied macht, ob der Glaube am Leben oder am Tod geprüft wird. Gibt es eine größere Prüfung als den Tod? Oder, anders gefragt: Was ist mein Glaube wert, wenn er die Todesprüfung nicht besteht, er sich im Angesicht des Todes vom Acker macht?
Während nur die wenigsten von uns die Todesprüfung bestehen müssen… Moment mal… Das stimmt nicht ganz… Jeder von uns, ausnahmslos jeder, muss aller Voraussicht nach sterben, sollte nicht doch noch Jesus vorher auftauchen. Wir sind nur Meister im Verdrängen, verschwenden im Normalfall keinen Gedanken an den Tod, jedenfalls nicht an unseren eigenen…

Also, noch einmal anders formuliert: Jeder von uns, und wiederum: Ausnahmslos jeder, geht durch die Prüfungen des Lebens, mit Todesandrohung.

Die Bibel vergleicht diese Prüfungen mit dem Läutern von Gold. Gold wird geläutert, in dem es ins Feuer kommt, und zwar solange, bis es seine Form verloren hat und vollständig geschmolzen ist. Der ganze Dreck, alles Unreine, die Schlacke, schwimmt im geschmolzenen Gold obenauf und wird abgeschöpft. Zurück bleibt das reine, pure, wertvolle Gold, welches vom Goldschmied in jede von ihm gewünschte Form gegossen wird. Erst jetzt hat das Gold seine wahre Bestimmung erreicht.

So auch wir: Unser Glaube ist GOTTES Gold, wie richtiges Gold kommt er ins Feuer, nicht um ihn zu zerstören, sondern um ihn zu reinigen, zu heiligen. Zu oft benutzt aber Satan das Feuer, um unseren Glauben zu vernichten. Unsere Seele schreit im Feuer und strebt danach, mit der Schlacke abgeschöpft zu werden, sie tut alles, nur um dem Feuer zu entkommen. Und so entfliehen wir dem Feuer, bevor es seine Arbeit getan hat. Satan schöpft uns mit der Schlacke ab, tritt uns mit Füßen und wirft uns auf den Müllhaufen der Geschichte, an einem Ort, an dem es keinen GOTT zu geben scheint.

Philipp und Samuel haben bewiesen, wie besonders das Gold ist, das aus dem Feuer kommt, die Prüfung besteht. Sie sind dabei keine Übermenschen oder Superchristen, sie haben nur dem Feuer nur ein klein wenig länger standgehalten, als die meisten von uns es normalerweise tun, haben sich der Prüfung nicht entzogen und die Verantwortung für sich und ihr Leben übernommen. Alles, was sie hatten an Glauben, an Vertrauen, sei es nun viel oder wenig gewesen, haben sie bedingungslos auf Jesus geworfen und sind belohnt worden. Diese Belohnung wartet auf jeden von uns, wie bei Philipp und Samuel, so ist es auch bei Sabine und Brigitt, bei Dir und bei mir.
Ich wiederhole mich ganz bewusst: Auf jeden von uns, ausnahmslos jeden, wartet diese Belohnung!

Jesus nennt diese Belohnung: Die Fülle des Lebens! Und weder Philipp noch Samuel kann man ein volles Leben absprechen, oder? Auch wenn der eine zu jung gestorben und der andere zu jung im Rollstuhl gelandet ist. Beide haben diese Welt ein ganzes Stück besser hinterlassen, als sie sie vorgefunden haben, und das kannst Du auch, es ist Deine Berufung, Deine Bestimmung!
Wenn Du den Schmerz nicht mehr erträgst, dann sollst Du wissen: Du musst nicht alleine durch das Feuer, keiner von uns muss das. Wir sind für Dich da! Wir, das ist die kleine Online-Gemeinde Jesus@home, hab Mut, schau vorbei…
Wenn man jung ist und mit dem Tod noch nicht konfrontiert wurde, dann denkt man nicht an den Tod. Wird man älter, kommen wir mit dem Tod schon öfter in Berührung. In der Familie oder im Bekanntenkreis. Klopft das Alter an die Tür, dann gehen die Gedanken schon an den eigenen Tod.
Ich habe im Leben das Loslassen geübt und gelernt. Als meine Kinder in den Kindergarten kamen, dann zur Schule gingen. Als mein Mann starb. Als die Kinder aus dem Haus gingen, geheiratet haben. So werde ich auch meinem Tod begegnen. Ich bin bereit. So, wie meine Mutter bereit war. Sie fragte mich: „Werde ich schreiend sterben? Das will ich nicht.“ „Du wirst so sterben, wie du gelebt hast.“ Ich glaube, dass Gott mir diese Antwort in den Mund gelegt hat. Denn auf ihre Frage, woher ich das weiß, konnte ich sie nicht beantworten. Meine Mutter hat nicht geschrien und sich auch nicht von Gott getrennt. Warum denn auch? Wir gehen über eine Brücke, um bei Gott zu sein. Gibt es etwas Schöneres? Das heißt nicht, dass ich Lebensmüde bin. Um es mit Martin Luthers Worten zu sagen:
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
LikeLike