Gedanken zur Tageslosung
Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit (Psalm 119,43a)
„Was ist Wahrheit?“, fragt Pilatus den gefangenen Jesus. Kurz darauf tritt er eben jene Wahrheit mit Füßen und verurteilt Jesus zu einem grausamen Tod…
Es ist nicht bequem, auch nicht in unserer heutigen Zeit, zur Wahrheit zu stehen. Damals, wie zu Zeiten des Paulus, so auch heute, zu Zeiten der Querdenker und der Evolutionstheorie, haben Irrlehren und Irrlehrer Hochkonjunktur.
Ich bin die Wahrheit, sagt Jesus von Sich selbst. Er sagt also nicht nur die Wahrheit, Er ist die Wahrheit und damit ein GOTT, der nicht lügen kann.
Und genau dieser Punkt sollte für jeden, der Christus vertraut, das Maß aller Dinge sein, denn es ist, wie Jesus es sagt, die Wahrheit, die uns frei machen wird.
Dies heißt nun nicht, dass ich die Wahrheit mit dem Schwert verteidige und jedem den Kopf abschlage, der die Wahrheit leugnet. Nein, da ist die Liebe davor und die Freiheit, die unser GOTT jedem schenkt, sich für oder gegen die Wahrheit zu entscheiden. Dies haben leider viele Christen nicht verstanden, aber auch viele Nichtchristen nicht, die ihre Wahrheit gegen Andersdenkende mit Gewalt und damit gegen die Würde eines der Geschöpfe GOTTES durchsetzen wollen. Dies fing nicht nur mit den Kreuzzügen an und hört in unserer heutigen Politik noch lange nicht auf; es gibt wohl keinen von uns, der nicht schon einmal unter einem Kreuzritter der Wahrheit gelitten hätte.

Aber es heißt auch nicht, so macht es unser Psalmvers deutlich, dass wir Christen nicht zur Wahrheit stehen sollen, nein, ganz im Gegenteil, wir müssen, auch im Anschein einer gegenteiligen Realität, an ihr festhalten. Denn die Fakten ändern nichts an der Wahrheit, die Wahrheit aber ändert die Fakten!
Dies fängt bei jedem einzelnen von uns an. Jeder von uns ist ein Meister darin, sich, neben der Wahrheit Jesu, seine eigene Wahrheit zu basteln. Das sind dann die Masken, die wir aufsetzen, wenn wir in den Spiegel schauen oder unserem Nächsten gegenübertreten. Diese Masken tragen wir oft, um einem vermeintlichen oder auch echten Schmerz aus dem Wege zu gehen.
Das Tragen einer solchen Maske ist aber im höchsten Maße ineffizient und damit äußerst anstrengend, und es lässt sich gar nicht vermeiden, dass mein Gegenüber, früher oder später, einen Blick hinter meine Fassade, meine Maske erhascht. Nur wir selbst tragen unseren Masken schon so lange, dass wir sie wirklich für unser wahres Gesicht halten. Manchmal allerdings regt sich in uns ein undefinierter Schmerz, dass wir nicht sein dürfen, der wir sind, den wir aber flugs wieder hinter einer neuen Maske verstecken.
Jesus warnt eindrücklich vor diesem Verhalten, nennt es Heuchelei, Schauspielerei, denn es ist die Heuchelei, das Schauspiel, das wir bieten, welches uns um unser wahres Leben in Christus und mit den Menschen bringt, uns in der Gefangenschaft hält.
Genau aus diesem Grund sagt Jesus, dass uns die Wahrheit frei machen wird, es braucht nichts weiter, als radikal ehrlich zu sein, zu mir und zu meinem GOTT…
Wenn Du eine Gemeinschaft suchst, in der Du sein darfst wie Du bist, ohne jede Maske, dann magst Du vielleicht in unserer kleinen Online-Gemeinde Jesus@home vorbeischauen, wir freuen uns auf Dich, egal wo, wie oder wer Du bist…
„Jeder von uns ist ein Meister darin, sich, neben der Wahrheit Jesu, seine eigene Wahrheit zu basteln.“
Nicht jeder, nicht alle. Ich kenne viele, bei denen sieht man, dass sie mit Jesus leben. Manche sehen 20 Jahre jünger aus als sie sind und strahlen eine Gelassenheit aus, über die ich nur staunen kann. Sie sind auch immer bereit, ihre Freude mit anderen zu teilen. So möchte ich auch werden.
Mir wurde mal gesagt: „Christel, in deinem Gesicht kann man lesen, wie in einem offenem Buch. Du musst dein Gesicht unter Kontrolle bringen.“ Ich konnte darauf nicht antworten, da wir uns in einem Kreis mit mehreren Personen befanden. Ich brauche auch Zeit, für eine gut Antwort. Aber als eine andere Person mir das dann sagte, war meine Antwort: „Ich werde keine Maske tragen und jeder wird sehen, wie es mir geht. Der gute Nebeneffekt ist: Ich darf nicht Lügen.“ Aber das hatte ich mir schon als Kind geschworen. Am Anfang musste ich sehr aufpassen. Doch ich konnte immer mit reinem Gewissen in den Spiegel schauen und alles war gut.
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