Vom Löwen und vom Lamm
Warum der Weg der Mitte eben kein gangbarer Weg ist
Ich kenne Deine Werke, dass Du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass Du kalt oder heiß wärest! Also, weil Du lau bist und weder heiß noch kalt, werde Ich Dich ausspeien aus Meinem Munde. (Offenbarung 3,15f; ELB)
Finde Deine Mitte, suggeriert uns der Zeitgeist und findet dabei nicht nur bei Anhängern der Esoterik Zustimmung.
Aber, was ist denn die Mitte, wenn nicht Mittelmaß. Und wer will schon Mittelmaß. Jesus jedenfalls nicht: Ach, dass Du kalt oder heiß wärest!, bittet Er uns eindringlich.
Kaltes Wasser ist gut, es erfrischt uns, regeneriert unsere Kräfte an heißen Tagen, es ist eine Wohltat. Genauso heiße Wasser, es ist eine Wohltat für die müden Knochen an einem kalten Tag ein heißes Bad zu nehmen.
Aber was ist, wenn ich heißes und kaltes Wasser mische, die Mitte darin suche?
Heraus kommt Wasser, dass lau ist. Und wozu ist laues Wasser gut?
Zu gar nichts! Es erfrischt nicht, es regeneriert nicht und ist das Gegenteil einer Wohltat.
Und doch ist ein Großteil der Christenheit lau: Immer auf der Suche nach der Mitte, dem Konsens, peinlich genau darauf bedacht, niemandem auf die Füße zu treten und jedermann zu Gefallen.
Nicht nur, dass Jesus dies verurteilt, Sein Urteil darüber spricht; Er selbst hat auch völlig anders gelebt, war immer entweder heiß oder kalt, aber niemals lau. So ist Er uns, wie in allem eigentlich, so auch in diesem, ein Vorbild. Jesu Worte und Seine Taten stimmen immer überein, von beidem können wir lernen.
Jesus ist ganzer GOTT und ganzer Mensch, nicht ein Mittelding aus GOTT und Mensch. Versuche ich aber die Mitte zu finden zwischen ganzer GOTT und ganzer Mensch, laufe ich automatisch in die Irre, denn eine Mitte gibt es hier nicht, beides ist wahr und gleichzeitig real.
GOTT ist Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit und Er ist Liebe. Daraus lässt sich kein Mittelweg basteln, ohne lau zu werden! Beides ist wahr, beides in Seiner Person vereint, wie die zwei Seiten einer Münze. Betone ich die eine oder andere Seite oder mache mich auf die Suche nach der Mitte, werde ich meinem GOTT nicht gerecht, es entsteht ein verzerrtes Gottesbild, ich bin lau geworden.
Warum will Jesus nichts mit lauen Christen zu tun haben?
Weil sie Schaden anrichten, eben durch dieses verzerrte Gottesbild. Betone ich die Wahrheit, werde ich gesetzlich und verletze die, die Jesus doch am Herzen liegen. Betone ich die Liebe, wiege ich meinen Nächsten und mich in falscher Sicherheit, die Buße bleibt aus, es gibt keine Vergebung und damit auch kein ewiges Leben…
Die Mitte zu suchen ist deshalb falsch, weil sie an beiden Seiten GOTTES Abstriche macht, ich also in beide o.g. Fallen laufe.
Was es braucht, sind Christen, die wieder heiß und kalt sind, jeweils das Richtige zur richtigen Zeit!

Es braucht Dich und mich, einzustehen für den Glauben, in all‘ seiner Konsequenz, in all‘ seiner Radikalität, genau wie Jesus, der sowohl Lamm als auch Löwe ist. Er ist beides und kein Zwitter.
In der Kraft des Lammes und des Löwen werden wir, Du und ich, diese Welt auf den Kopf stellen, sie ein ganzes Stück besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben…
Es gibt Situationen, da weiß man nicht, wie man reagieren würde. Das kann man erst entscheiden, wenn man in diese Lage kommt. Ich und Märtyrer? Wohl eher nicht. Aber es könnte sein, in bestimmten Angelegenheiten, dass ich mich ganz bewusst widersetze.
Meine Hochachtung gilt den Juden, die uns Deutschen vergeben haben. Könnten wir, im umgekehrten Fall, vergeben?
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