…ich möchte gehört werden.
Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn Er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als Ihr seht, dass sich der Tag naht. (Hebräer 10,23-25)
Ehrlich, es ist mir völlig egal, wie ich aussehe. Genauso egal ist es mir, wie die Menschen mich sehen. Und es hat welche gegeben, die wegen meines (fehlenden) Haarschnittes den Kontakt zu mir abgebrochen habe. Nochmal Ehrlich? Deren Verlust, nicht meiner…
Aber ganz ehrlich: Ich möchte gehört werden. Ich hätte gerne jemanden, der mir zuhört.
Normalerweise bin ich der Zuhörer, während die anderen reden. Das ist manchmal sehr anstrengend, vor allem, wenn man eine andere Sicht auf die Dinge hat, aber der andere an dem, was man zu sagen hat, nicht interessiert ist.
Das mag jetzt überheblich klingen, aber ich bin der Meinung, ich habe etwas zu sagen; doch niemand will es hören…
Niemand? Nein, das stimmt nicht!
Da ist noch meine Enkelin, die wärmende Sonne für mein Herz in dieser bitterkalten Welt!
Sie hört zu, in der Regel jedenfalls. Es gibt auch Momente, da schiebt sie Panik und tut so, als wäre ihr Problem vergleichbar mit dem Weltuntergang. Aber das darf sie auch, mit ihren lieblichen 17 Jahren. Sie lernt, und sie lernt gerne. Genau wie ich.
Langsam frage ich mich aber: Was bringt all‘ das Studieren, das Anhäufen von Wissen, wenn… ja, wenn man es nicht in die Praxis umsetzt. Nicht umsonst sagt Jesus: „Wer meine Worte hört und tut…“; die Betonung liegt dabei auf „tun“.

Für uns Christen bedeutet Praxis Gemeinschaft. Nur in der Gemeinschaft wachsen wir, nicht durch das Lesen von schlauen Büchern oder das Hören von mitreißenden Predigten.
Darum ist der Feind GOTTES, der Satan, auch so dahinter her, dass wir uns abgrenzen, abkapseln, absondern. Jedes Mal, wenn wir eine Beziehung beenden oder die Gemeinschaft der Familie der Kinder GOTTES meiden, hat der Feind gewonnen, sein Ziel erreicht.
Und es ist nicht nur Wachstum, welches uns in Gemeinschaft geschenkt wird. Es ist auch Heilung. Der Autor Richard Schneebauer schreibt dazu in seinem Buch „Männerschmerz“: „Schmerz entsteht durch Verletzungen, Verletzungen entstehen in Beziehungen, sie heilen aber auch in Beziehungen.“
Recht hat er. Aber weil uns die Schmerzen in Beziehungen zugefügt werden, wählen wir den einfachen Weg und brechen Beziehungen ab, anstatt uns durch sie heilen zu lassen. Ich kann den Satan sich förmlich ins Fäustchen lachen sehen…
Und ja, Beziehungen sind und bleiben schwierig und eine bevorzugte Angriffsfläche des Satans. Beziehungen tun oft weh, weil wir in einer unperfekten Welt mit unperfekten Menschen leben, und schlussendlich bin auch ich nicht perfekt. Aber ohne Beziehungen kein Wachstum, keine Heilung.
Und so habe ich mir, als notorischer und introvertierter Einzelgänger, vorgenommen, Beziehung zu leben und die Versammlungen nicht zu verlassen. Die Probleme sind groß, die Belohnung größer…

Wenn Du Dir jemanden zum Reden und/oder Beten wünscht, dann nimm doch Kontakt mit uns auf oder nutze unser Info- und Seelsorgetelefon.
www.GOTT.BiZ – Glaube von seiner besten Seite!
Ach ja, eins noch: Es soll sich jeder den Schuh anziehen, von dem er meint, dass er ihm passt…