Wo stehe ich?

Wenn wir hier im christlichen Abendland beten, so tun wir dies oft mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf. Ganz anders da unser HERR Jesus. Wenn Er betete, sah Er auf zum Himmel (so z.B. in Matthäus 14,19). Es ist so, als würde Er dem Vater direkt ins Gesicht sehen und Ihm zurufen: Komm, nun Du!

Wir sind keine armseligen Bittsteller, die vor einen launischen König treten, mit der vagen Hoffnung, dass unsere Bitte vielleicht erhört wird.

Nein! Wir sind die Kinder des Königs, der alles andere als launisch ist. Des Königs, der uns unendlich lieb hat und jedes unserer Gebete hört! Er liebt es, unsere Wünsche zu erfüllen und gemeinsam mit uns unsere Träume zu leben. Er hat zu jeder Zeit ein offenes Ohr für uns, ist uns immer nahe und hat nur Gutes für uns im Sinn. Es ist Sein unabänderlicher Wille, dass unser Leben gelingt. Deshalb gibt Er uns alles, was wir dazu brauchen.

Mit diesem Wissen können wir unseren Blick erheben und alles vom Vater erwarten. Wir haben einen großen GOTT und Er hat uns als Seine Kinder angenommen. Keine unserer Bitten, und sei sie noch so groß, ist in Seinen Augen unverschämt. Er hat große Dinge mit uns vor, daher müssen wir auch um große Dinge bitten. Aber natürlich auch um die kleinen. Mit allem, was uns beschäftigt, sollten wir uns an Jesus wenden. Er liebt es, wenn wir Ihm von unserem Tag erzählen, Ihm danken und Ihn loben. Er hört uns so gerne zu, möchte uns Wegweisung und Orientierung geben. Kurz: Er ist unser bester Freund!

Aber so real unser bester Freund auch ist, so real ist auch die Tatsache, dass wir einen gemeinsamen Feind haben.

Es sind aber niemals andere Menschen, die unsere Feinde sind. Nein, es ist schon so, wie es Paulus in Epheser 6,12 schreibt: Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt. (NLB)

Mein Nächster ist niemals mein Feind, auch wenn er mir feindlich gegenübertritt. Es ist der Feind GOTTES in ihm, dem wir uns stellen müssen, es sind die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, die Macht der Finsternis. Das ist unserer realer Feind. Wenn wir dies verstanden haben, kann ich meinem Nächsten immer und unter allen Umständen mit Liebe begegnen, egal wie feindlich er mir gegenüber tritt, ich muss nur hinter die Kulissen schauen, in die unsichtbare Welt. Dann sehe ich meinen Nächsten mit den Augen Jesu und kann ihn lieben, wie Jesus ihn liebt.

Jesus liebt die Sünder, deshalb hat Er auch mich so lieb, weil ich einer der größten Sünder bin. Wenn meine Frau jedes Mal einen Euro bekommen hätte, als ich ihr gegenüber lieblos oder unaufmerksam war, dann wäre sie heute eine reiche Frau.

So sehr Jesus aber uns Sünder liebt, so sehr hasst Er die Sünde. Es musste eine Lösung gefunden werden für diese sündhafte Welt, die beherrscht wird von den Mächten der Finsternis.

Dieser Lösungsansatz ist radikal und kostete unseren besten Freund alles. Er gab Sein Leben, damit wir leben können. Am Kreuz wurde alle Sündenschuld bezahlt, durch das endgültige Opfer, das Jesus gebracht hat. Unsere ganze Schuld, alles was wir angestellt haben und noch anstellen werden, wurde auf Ihn gelegt. Es fand ein Tausch statt: Der Sohn GOTTES, das sündlose Lamm, trägt unsere Schuld, wir erhalten dafür Seine Reinheit. [Jesus] tat dies, um [uns] als herrliche Gemeinde vor sich hinzustellen, ohne Flecken und Runzeln oder dergleichen, sondern heilig und makellos (Epheser 5,27; NLB).

Wie wünschte ich mir, wir würden uns mehr mit den Augen GOTTES sehen. Wir stehen vor unserem Vater ohne Flecken und Runzeln o.ä. da, wir sind in Seinen Augen heilig und makellos!

Mögen wir auch noch so sehr stinken, wie der verlorene Sohn, der sich aus dem Schweinestall aufmachte zu seinem Vater, so sieht dieser Vater nur Sein über alles geliebtes Kind, das seine Stellung vor Ihm nicht verlieren kann. Sehnsüchtig wartet Er darauf, dass wir uns zu Ihm umkehren und unseren Platz an Seiner Seite einnehmen. Wir sind doch das Liebste, das Er hat!

Aber da ist ja noch der Feind GOTTES, Satan genannt. Satan bedeutet übersetzt: Ankläger, Staatsanwalt. Die Offenbarung nennt ihn „Verkläger der Brüder“ (12,10). Dabei wird oft behauptet, Satan stehe den ganzen Tag vor GOTT, um dessen Kinder anzuklagen. Nun, das glaube ich nicht! Satan ist nicht doof, er weiß genau, dass er mit seinen Anklagen bei GOTT keine Chance hat, denn der sieht uns durch die Augen Jesu und durch das, was Er für uns am Kreuz getan hat. Dadurch sind wir heilig und makellos.

Nein, bei GOTT erreicht Satan gar nichts, Er fällt nicht auf seine Lügen herein!

Aber uns unsicheren Menschen kann er seine Lügen verkaufen, wir fallen nur zu gerne und zu oft darauf rein.

Und so beeinflusst der Feind unsere Gedanken, redet uns ein, dass wir stinken und wertlos sind, dass sich der Vater wegen unserer Sünden von uns abgewendet hat, nichts mehr mit uns zu tun haben will.

Nichts könnte der Wahrheit ferner sein, wie u.a. der zitierte Vers aus dem Epheserbrief beweist, und doch fallen wir immer wieder darauf rein.

Wir vergessen, dass es das Ziel des Feindes ist, unsere liebevolle Beziehung zu unserem Vater zu zerstören, uns unserer Stellung als Königskinder zu berauben. Während der Vater uns immer aufbaut, nur das Beste in uns sieht, so will uns der Feind nach unten ziehen, uns unseren Wert und unsere Würde stehlen.

Ich weiß nicht, warum wir den Lügen Satans mehr Glauben schenken als dem Wort GOTTES, warum wir uns leichter niedermachen als aufbauen lassen.

Es ist schon genau so, wie Paulus es sagt: Es ist ein Kampf. Und in einem Kampf kann man nicht passiv sein, sonst wird man getötet. Wir müssen aktiv gegen die Lügen des Feindes angehen, ihnen die Wahrheit GOTTES, Sein Wort an uns, entgegenhalten. Jede Lüge, der wir nicht aktiv widersprechen, werden wir über kurz oder lang Glauben schenken, und damit schenken wir dem Feind den Sieg.

Wir sollten uns in solchen Situationen bewusst machen, das Jesus durch Seinen Tod am Kreuz und Seine Auferstehung Hölle, Tod und Teufel überwunden hat, Er ist der ultimative Sieger, Satan der größte Verlierer der Weltgeschichte.

Auf diesen Sieg stellen wir uns und auf die Seite der Wahrheit!

Wahrheit ist: Keine Schuld dieser Welt kann den Vater dazu bringen, dass Er sich von uns abwendet. Wir sind es, die wir uns durch unsere Sünden vom Vater abwenden. Aber wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn steht der Vater mit offenen Armen bereit, wenn wir umkehren und uns Ihm wieder zuwenden. Er läuft uns entgegen, nimmt uns in die Arme, tröstet und küsst uns. Nichts von dem was wir angestellt haben, steht zwischen uns und dem Vater. Der Vater sieht diese Dinge noch nicht einmal, alles, was Er sieht, ist Sein Sohn am Kreuz, der damit für all‘ unseren Bockmist bezahlt hat.

Der Kern von all‘ dem, der Schlüssel zum Verständnis, die Urmotivation, die hinter allem steht, ist : Liebe!

Aus Liebe zu uns wurde GOTT Mensch, Er erniedrigte sich für uns bis zum Tod, damit wir Seine über alles geliebten Kinder werden können. Seine Liebe, in Wahrheit gesprochen, erhebt uns, stellt uns rein und makellos vor Sein Angesicht.

Wenn wir uns dieser Liebe gewiss sind, haben die Lügen des Teufels keine Macht mehr über uns. Wir erkennen sie sofort als solche, weil sie der Liebe widersprechen. Leben wir aber aus der Liebe des Vaters heraus, können wir diese Liebe in einem überreichen Maß weitergeben. Wir stellen diese Liebe dem Hass dieser Welt entgegen, bringen einer sterbenden Welt den lebendigen Jesus. Liebe ist die stärkste Kraft im Universum, stärker noch als der Tod.

Dies alles ist nur ein Gebet weit entfernt. Ein Gebet, in dem wir uns dem Vater und Seinen offenen Armen zuwenden, in dem wir umkehren von unseren eigenen Wegen und wie der verlorene Sohn den Schweinestall verlassen. Wir treten in das Haus des Vaters ein und nehmen unsere Stellung als geliebtes Kind GOTTES ein. Und dann leben wir aus der Liebe des Vater heraus und hinterlassen damit diese Welt ein bisschen besser, als wir sie vorgefunden haben…

Home