Ein von mir sehr geschätzter Autor stellte fest, dass das Wort „Priorität“ in der Bibel nicht vorkommt. Das mag stimmen, aber trotzdem setzt die Bibel Prioritäten. „Trachtet zuerst nach dem Reich GOTTES…“ (Matthäus 6,33a), sagt Jesus. Das Gebot der Liebe nennt Er „das erste und höchste Gebot“ (Matthäus 22,28).
Viele Prediger sagen nun, man muss Jesus an die erste Stelle setzen, dann folgt alles andere.

Auch das mag stimmen. Jesus ist schließlich HERR, also unser Chef, der große Boss.
Aber es gibt ein Problem: Wenn ich GOTT immer an die erste Stelle setzen soll, wann ist es dann genug, wann ist Zeit für die Punkte 2,3,4 usw.? Und welches sind die Punkte 2 oder 3, also vielleicht doch lieber die Arbeit an die 2. Stelle setzen?
Ich persönlich bevorzuge ein anderes Modell: Jesus im Zentrum.

Wenn wir Jeus nachfolgen, sollte Er im Zentrum unseres Lebens stehen. Er sollte unser ganzes Sein und Schaffen durchdringen. Was wir tun und sagen, sollte von Ihm durchdrungen sein. Und dann hat auch alles seine Zeit. Bin ich auf der Arbeit, tue ich meine Arbeit von ganzem Herzen, um meinem Jesus zu gefallen, nicht meinem Chef. Bekomme ich dann einen Anruf, dass mein Kind krank ist, verschieben sich die Prioritäten, ich kümmere mich um meine Familie. Wieder ist es Jesus, an den ich mich wende, zu dem ich mein Stoßgebet schicke.
Ja, Jesus ist die Nr. 1, der Chef, aber gleichzeitig nennt Er uns auch „Freund“ (Johannes 15,15), und GOTT ist „Abba, unser lieber Vater“ (Galater 4,6), der uns Seine Kinder nennt, uns unendlich liebt und mit uns eine Liebesbeziehung eingehen möchte.
Diese Beziehung stelle ich in das Zentrum meines Lebens, alles wird von dieser Liebe durchdrungen. Ich weiß mich wertgeschätzt von dem, der mich unendlich lieb hat, der meinem Leben Sinn und Wert gibt. Was auch immer ich tue oder sage, tue ich aus der Liebe zu meinem Schöpfer heraus. So kann das Leben gelingen und die Prioritäten können sich auch mal verschieben…